Beobachtungsintervalle/times of observations

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Bilder/images: 1995, 1997, 1998, 1999, 2001, 2002, 2003, 2004, 2005, 2006, 2007, 2008, 2009

NLC´s des Jahres 2007

24. Juni - 29. Juni - 1. Juli - 13. Juli - 14. Juli

24. Juni 2007

Bereits um 03:05 MESZ zeigten sich die ersten Strukturen der Leuchtenden Nachtwolke überm Böhmerwald. Es sollte dies die beeindruckendste Erscheinung des Jahres werden, mit einer horizontalen Ausdehnung von 118° und einer vertikalen Erstreckung von 40°! Ihre Helligkeit kann auf der 5stufigen Skala mit dem Wert "4" (hell und sehr auffällig) angegeben werden. Es  waren unstrukturierte Flächen, Bänder, Wellen und helle Knoten zu sehen. Erst knapp nach 04:20 MESZ verblasste in der weit fortgeschrittenen Dämmerung das letzte NLC-Band.  

Schlägl, 24. Juni 2007, 03:18 MESZ 

Foto: © Karl Kaiser; f = 58 mm; 1:2,8; 15 s; Kodak Elite 400. Bild ist ein Komposit aus 4 Aufnahmen (picture is a composite of 4 images).

Das Panorama setzt sich aus diesen 4 Aufnahmen zusammen: 


Mit fortschreitender Dämmerung wurden im Osten neue Wolkenabschnitte von der Sonne beleuchtet. Eine Vielzahl heller Bänder bestimmte das Bild in diesem NLC-Abschnitt:  

Schlägl, 24. Juni 2007, 03:33 MESZ 

Foto: © Karl Kaiser; f = 58 mm; 1:2,8; 8 s; Kodak Elite 400. Bild ist ein Komposit aus 4 Aufnahmen (picture is a composite of 4 images).

4 Aufnahmen wurden zum Panorama zusammengesetzt:  


3 weiter Panoramen (aufgenommen um 03:40, 03:50 und 03:55 MESZ) zeigen den reich strukturierten und sich rasch verändernden Bereich der NLC in ihrem östlichen Abschnitt. Durch Klicken auf eines der 3 Teilbilder öffnen sich Bilder in Großansicht. 


Die Animation zeigt die fortschreitende Beleuchtung der NLC durch die höhersteigende Sonne sowie ihre strukturellen Veränderungen innerhalb von 15 Minuten (03:40 bis 03:50 MESZ): Wenig in sich differenzierte helle Schleier durchwandern von unten nach oben (tatsächliche Bewegung etwa von Norden nach Süden) die Bänder und führen dort zu einem vorübergehenden starken Anstieg der Bandhelligkeit. Erwähnenswert ist die feste "Verankerung" der Wellentäler und -berge in diesen hohen atmosphärischen Bereichen, durchaus vergleichbar mit den ortsfesten Wellen orographischer Winde (Ausbildung von Föhnwolken)


Vergleich der NLC-Sichtungen von Wien-Schwechat und Schlägl 

An diesem Morgen beobachtete und fotografierte Andreas Pfoser vom Flughafen-Tower Wien-Schwechat diese NLC. Sein Bericht findet sich auf den Seiten der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie.  Dank an Andreas Pfoser für die Erlaubnis zur Veröffentlichung der Bilder. 

   Sehenswert ist der Vergleich der unterschiedlichen Perspektive der Strukturen auf den Bildern von Wien-Schwechat (unten) und Schlägl (oben). Die Fotos wurden um 03:35 (Schwechat, 48° 06' 37'' N; 16° 34' 11''E, unten) bzw. 03:33 MESZ (Schlägl, 48° 38´ N; 13° 58´ E, oben) aufgenommen. 

Die Entfernung beider Orte zueinander beträgt 200 km. Auf den gleichen Maßstab wurde verzichtet, da Sterne als Anhaltspunkte nicht zur Verfügung standen. Pfeile markieren einander entsprechende Strukturen. 

2 weitere Aufnahmen von Andreas Pfoser:  
Blick nach Nord und Nordost um 03:26/03:27 MESZ

Sichtung der NLC in Italien

Fabrizio Melandri konnte die NLC von Verghereto (43° 47´ N; 12° 00´ E) aus beobachten. Deutlich zeigen sich die für diese Nachtleuchtende Wolke typischen langgestreckten Bänder. Es ist dies seine 2. Sichtung aus weit südlicher geografischer Breite in unmittelbar aufeinanderfolgenden Jahren! Dank an Fabrizio Melandri für die Erlaubnis zur Veröffentlichung des Bildes. 

Vergleich der NLC-Sichtungen aus Verghereto und Schlägl

Beide Aufnahmen wurden zur selben Zeit aufgenommen. Es ist bemerkenswert, dass trotz der großen Entfernung der Beobachtungsorte zueinander von etwa 560 km einzelne Wolkenstrukturen einander eindeutig zugeordnet werden können. Capella, auf dem unteren Bild aus Verghereto über der NLC zu sehen, würde sich in der oberen Aufnahme aus Schlägl weit links außerhalb des aufgenommenen Wolken-Abschnittes befinden. 

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29. Juni 2007  

Trotz sehr schlechter Wetterbedingungen mit nur wenigen kleinen Wolkenlücken konnte in den frühen Morgenstunden eine Nachtleuchtende Wolke beobachtet und fotografiert werden. Aus Norddeutschland liegen erfolgreiche Beobachtungseinträge in der Noctilucent Cloud Observers' Homepage vor. 

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1. Juli 2007

Selbst bei guten Beobachtungsbedingungen kann die Identifizierung von NLC´s Schwierigkeiten bereiten. Im Feldstecher hob sich die Nachtleuchtende Wolke kaum von den vorhandenen Cirren ab, sodass für ihre endgültige Bestätigung auf die Entwicklung des Diafilmes zugewartet werden musste. Nur 5 Minuten lang war sie zu sehen. An diesem Morgen wurden Leuchtende Nachtwolken auch aus Norddeutschland gemeldet. 

Die Bilder wurden um 03:23 (links) bzw. 03:24 (Mitte) MESZ aufgenommen.

Zeitgleich beobachtete Matthias Juchert in Wien

Aufnahmezeitpunkt: 03:25 MESZ

Dank an Matthias Juchert für die Erlaubnis zur Veröffentlichung des Bildes. 

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13. Juli 2007

Am Abend es 13. Juli konnten in weiten Teilen Mitteleuropas Nachtleuchtende Wolken beobachtet werden, selbst aus Ostösterreich liegen einige von einander unabhängige Sichtungen vor. Schon um 22:10 MESZ, am Beginn meines Beobachtungsintervalls, war die NLC klar zu erkennen. Ihre Helligkeit bezifferte ich auf der 5-teiligen Skala mit 2-3 (mühelos sichtbar bis erweckt allgemeine Aufmerksamkeit). An besonderen Wolkenstrukturen zeigten sich Schleier, Bänder mit scharfen und unscharfen Rändern, Wellen, und helle Knoten. Die maximale Höhe der NLC erreichte 15°, azimuthal dehnte sie sich von 333° bis 030° aus. Die Panoramen wurden um 22:23 und 22:37 MESZ aufgenommen und zeigen die die schnelle Veränderung der Wolkenstrukturen innerhalb von 14 Minuten. Die oberen Abschnitte der NLC verblassen schnell in der abnehmenden Dämmerungshelligkeit. 

Um 22:50 MESZ endete heute die Sichtbarkeit dieser Nachtleuchtenden Wolke. Die letzten beiden Bilder wurden um 22:40 und 22:43 MESZ aufgenommen und zeigen schnelle Veränderungen der Strukturen innerhalb von nur 3 Minuten!


Eine kurze Animation zeigt den Rückgang der Beleuchtung der NLC während der abnehmenden Dämmerungshelligkeit im oberen Abschnitt der Wolke, Veränderungen in ihrer Struktur und lässt eine deutliche Drift einzelner Bereiche nach links (Bewegung in südlicher Richtung) erkennen. Bemerkenswert ist die Bildung neuer Bänder aus einem eher wenig differenzierten Bereich, der in der Bildmitte gelegen ist. Die 3 zum Bewegungsablauf zusammengesetzten Bilder wurden um 22:37, 22:40 und 22:43 MESZ aufgenommen. Capella bewegt sich langsam zu ihrem Nordpunkt. 


Weitere NLC-Bilder aus Österreich

Beobachter Andreas Hubmayer Alexander Pikhard Matthias Juchert
Beobachtungsort Sternwarte Michelbach (Niederösterreich) Hohe Wand (Niederösterreich) Wien 
Koordinaten 48° 05' 17'' N, 15° 45' 22''E 47° 50' N, 16° 03' E 48° 13' N, 16° 23' E
Entfernung des Ortes von Schlägl in km 146 km  178 km 184 km
 

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14. Juli 2007

In den frühen Morgenstunden des 14. Juli gab es eine Fortsetzung der NLC-Sichtbarkeit. Die azimuthale Erstreckung der Nachtleuchtenden Wolke reichte von 349° bis 022°, bei einer maximalen vertikalen Erstreckung von 8°. Ein (größerer?) Teil der Wolke wurde vom Böhmerwaldkamm verdeckt. Weitere Sichtungen liegen von diesem Morgen auch aus Norddeutschland vor. 

03:18 MESZ

Beide Aufnahmen des folgenden Panoramas wurden um 03:46 MESZ aufgenommen. Nicht wenige Cirren und vor allem aufziehender Nebel verhinderten immer wieder eine Fotografie der NLC und beeinträchtigten die Beobachtung erheblich:

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